Prophylaxe
Zahnputzschule
Das Herzanliegen unserer Praxis ist die Prävention.
Für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr wird mit der Individualprophylaxe (IP) durch Aufklärung, Reinigung und Fluoridierung die Grundlage für gesunde Zähne gelegt.
Die Termine bieten wir dafür nachmittags, während der Schulferien auch vormittags an.
- Schmerzfrei und schnell wird Zahnbelägen aller Art ein Ende gemacht.
- Für die Reinigung benutzen wir schonende Polierbürstchen und trainieren die Kinder so auch schon für eventuell notwendige Behandlungssituationen.
- Die Zähne werden perfekt poliert und intensiv fluoridiert
Mini-IP:
Für Kleinkinder bis zum 6. Lebensjahr bieten wir die Mini-IP an. Die intensive Schutzfluoridierung steht neben Aufklärung und Motivation im Vordergrund, sie ist seit 2019 Kassenleistung.
Die Termine dafür bieten wir vormittags an.
Die wichtigsten Regeln für gesunde Zähne
Ernährung
Auch fast 30 Jahre nach den ersten Fällen von “Nuckelflaschen-Karies” gibt es heute wieder viele Kleinkinder mit schweren Schäden am Milchgebiss.
Damals waren es vor allem Instant-Tees, heute sind es vor allem Säfte.
“Ohne Zuckerzusatz”, "Bio", so wird für Kindersäfte geworben, aber verschwiegen, dass alle Säfte Fruchtzucker und Säuren enthalten.
Die Säuren entkalken die Zähne direkt, der Zucker wird von Bakterien, die auf der Zahnoberfläche leben, zu Säuren umgebaut.
Eigentlich geschieht das bei jeder Mahlzeit, auch bei Milch! Zwischen den Mahlzeiten bleibt aber normalerweise genug Zeit für Reparaturarbeiten an den Zähnen, sie werden remineralisiert. Es sei denn, die Kinder erhalten auch zwischen den Mahlzeiten ständig Getränke.
Einzige Ausnahme:
Wasser! Pur!
Was können Sie also tun:
Hauptmahlzeiten einhalten, zu denen alles gegessen und getrunken werden kann, was Sie und Ihre Kinder sich wünschen, dazwischen Wasser.
Bitte, lassen Sie die Kinder nicht mit einer Flasche mit Milch, Saft oder Brei einschlafen!
Zähneputzen
Schon ab dem ersten Zahn sollte man mit dem Putzen beginnen. Vor allem am Abend, nach der letzten Mahlzeit, vor dem Schlafengehen.
Bis zum 6. Lebensjahr sollten die Eltern nachputzen.
KAI-Zahnputzmethode
Wichtig ist es, jede Zahnfläche einmal abgebürstet zu haben, beginnend mit den Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen (KAI-Methode).
Wie geht es ohne Stress und Geschrei?
Für Kinder ist es nicht angenehm, Zwängen ausgesetzt zu sein und sie empfinden es genauso unangenehm wie wir, wenn jemand in unserem Mund herumfuhrwerkt.
Es ist besser, das Zähneputzen zu einem Ritual mit Spielcharakter zu machen.
Beispiel: Papa sitzt, die Beine lang, auf dem Sofa oder Bett, der Kopf des Kindes im Schoß, die Zahnbürste ist ein Flugzeug, dass auf der Zunge landet und dabei schnell die Zähne putzt.
Dabei kann man auch sehr gut in den Mund hineinsehen.
Fluoride
Fluoride sind für die Vorbeugung von Karies unverzichtbar.
Fluoride werden in geringsten Mengen benötigt um den Zahnschmelz zu härten und somit die Zähne erfolgreicher vor Karies zu schützen. Die natürliche Fluoridkonzentration reicht dafür leider nicht aus. Sie erhöhen die Widerstandsfähigkeit der Zähne gegen Säureangriffe, die durch Bakterien im Zahnbelag oder Säuren aus der Ernährung wie z.B. Fruchtsäfte entstehen.
Über die Ernährung aufgenommenes Fluorid (fluoridhaltiges Trinkwasser, Speisesalz, Fisch oder Fluoridtabletten) wirkt leider nicht ausreichend auf den Zahnschmelz ein. Fluorid wirkt besser an der Zahnoberfläche.
Daher sind regelmäßige Flouridanwendungen sinnvoll, um den natürlichen Zahnschmelz der Zähne zu unterstützen. Am wirksamsten ist die regelmäßige lokale Aufbringung niedrig dosierter Fluoride, wie z.B. das Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta.
Zusätzlich hat sich die Anwendung konzentrierter Lacke oder Schäume in der Prophylaxe als sehr sinnvoll erwiesen.
Wenn Sie gegen Fluorid sind: Vielleicht 50:50? Also 1x am Tag mit, 1x ohne putzen? Das wäre besser als kein Fluorid. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir für absolute Fluoridgegner nicht die Richtigen sind.
Leider macht Fluorid bei einem Zahn keinen Sinn mehr, wenn die Karies schon zu Defekten geführt hat.
So schützen Sie die Zähne am wirkungsvollsten:
- fluoridierte Zahnpasta - Kinderzahnpasta enthält die Hälfte des Fluorids von Erwachsenenzahnpasta. Ab dem 6. Lebensjahr kann diese unbedenklich verwendet werden.
- regelmäßige Fluorid-Prophylaxe (Karies-Schutzlack oder -schaum) beim Zahnarzt
Wirkungsweise des Fluorids in der Zahnpasta
Animierte Infografik: Fluoridierung des Zahns durch fluoridhaltige Zahnpasta
- Zahnbelag lagert sich rundherum um den Zahn ab.
- Im Zahnbelag befinden sich Bakterien die den Zahnschmelz angreifen.
- Durch regelmäßiges Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta wird der Zahnbelag entfernt und der Zahnschmelz gestärkt.
Karies-Schutzlack
“Vitamine“ für die Zähne
In der Putzschule werden die Zähne nach dem Polieren mit leckerem, konzentriertem Karies-Schutzlack oder -schaum gehärtet. Diese enthalten Fluorid, ein schmelzhärtendes Mineralsalz.
Die Putzschule wird zweimal pro Jahr von den Krankenkassen bezahlt. Wenn ein Kleinkind bis zum 6. Geburtstag hoch kariesaktiv ist und mehr Putzschule benötigt, auch bis zu viermal.
Fissuren-Versiegelung
Die Backenzähne sind von Fissuren - winzigen Spalten und Gräben - durchzogen. Eine gefährliche Angriffsstelle für Karies: Denn hier kommt keine Bürste hin. Die Fissuren der Backenzähne werden deshalb mit speziellem, lichthärtendem Kunststoff versiegelt.
Ab dem 6. Lebensjahr wird dieser Service von den Krankenkassen bezahlt. Sollte es vorher sinnvoll und notwendig sein, tragen Sie eine Kostenbeteiligung von 15 EUR pro Zahn.
Fissuren-Versiegelung:
Die Versiegelung gesunder Kauflächen verhindert Karies in den feinen Fissuren.
Zahnseide
Zahnseide kann helfen, die Karies zwischen den Zähnen zu verhindern. Es gibt spezielle kleine Zahnseidebügelchen, mit denen man einfach zwischen die Zähne kommt.
Sie heißen Zahn-Pick oder Floss-Pick. Sie sind die ideale Kombination aus Zahnseide und Zahnstocher und sind gerade für Kinder sehr einfach in der Anwendung.
Anwendung des Zahn-Pick:
Einfach die Zahnseide zwischen zwei Zähnen hindurchführen und von unten nach oben bewegen.
Achtung: Zu heftige Bewegungen können das Zahnfleisch verletzen.
Speicheltest
Wir führen keine Speicheltests durch. Sie werden von den Versicherungen nicht bezahlt und der Nutzen ist fragwürdig.
Die Frage nach den Ernährungsgewohnheiten und ein Blick auf die Zähne reicht in der Regel bei unserer Erfahrung gut aus, um das Kariesrisiko einschätzen zu können.